Denn Armin Laschet weiß nicht, was er tut

Ob Armin Laschet CDU-Vorsitzender oder Kanzler werden möchte, ist nicht mein Pils/Alt/Kölsch. Dass er Ministerpräsident ist und seine eigenen Corona-Regeln nicht kennt, irgendwie schon, weil wir in NRW persönlich betroffen sind. Es ist die Spitze des Eisbergs mit dem Namen „Pandemie-Bewältigung NRW“.

In BILD behauptet Laschet, dass er zum Beispiel seinen Sohn und dessen Freundin nicht besuchen dürfe. Das sei erforderlich.

Tatsächlich stimmt es aber nicht: Kontaktbeschränkungen für den privaten Raum bzw. für Wohnungen sieht die Coronaschutzverordnung nicht vor. Die Einladung zum Sonntagsbratenessen darf aber anscheinend an weit mehr als eine Person außerhalb des eigenen Hausstands ausgesprochen werden, als Party wird das schwierig zu deklarieren sein. Gleiches gilt für Kaffee und Kuchen am Nachmittag im Familien- und Freundeskreis.

Offenbar weiß Laschet nicht, was er tut: Wie sonst ist es zu bewerten, wenn er in der Öffentlichkeit zum Beispiel in Zeitungsinterviews Dinge behauptet, die nicht stimmen?

An vielen weiteren Stellen weicht NRW von den Absprachen zum verschärften Lockdown ab. Wie gesagt, es ist nicht mein Bier, aber: Was Laschet von bundesweiten Absprachen hält, zeigt sich hier. Ob er sich damit für bundesweite Aufgaben empfiehlt, haben andere zu entscheiden.

Jedenfalls zeigt diese Landesregierung neben dem Totalausfall im Bereich Kitas und Schulen, dass sie keine Orientierung bietet, wo wir alle Orientierung brauchen. Laschet hätte die Schul- und Kita-Politik längst zur Chefsache erklären müssen.

Der WDR kommentiert:
„Und wenn die Landesregierung öffentlich behauptet, es gebe eine Regel für die Wohnungen, die es in Wahrheit nicht gibt – dann darf man sich als Wähler schon mal belogen fühlen.“

Der WDR berichtet zum Thema „Kontaktbeschränkungen in Wohnungen“